Backwaters-Touren in Kerala: Per Hausboot, Fähre und Kanu durch Südindien - Wo der Pfeffer wächst (2024)

Eine Backwaters-Tour zählt zu den Höhepunkten einer Reise durch Kerala in Südindien. Dabei gibt es drei Möglichkeiten, die Wasserlandschaft zu erkunden: auf einemHausboot, per öffentlicher Fähre und mit einemKanu.

Der Bundesstaat Kerala in Südindien ist berühmtfür seineBackwaters. Dabei handelt es sich umeineweit verzweigte Wasserlandschaft im Hinterland.DieseRegion, die auch Kuttanad heißt,erstreckt sich parallel zur Malabarküste über rund 80 Kilometer von Kochi bis nach Kollam.

Eine Bootstour durch die Backwaters zählt zu den touristischen Höhepunkteneiner Rundreise durch Kerala. Dabei geht es überbreite Flüsse, überwucherte Seen und durch schmale Kanäle. Auf diesem dichten Netz an Wasserwegen wurden früher Gewürze, Kokosbast und andere Produkte von den Erzeugern zum Meer transportiert und dort auf große Schiffe verladen.

Für die Erkundung der Backwaters gibt esdrei verschiedene Möglichkeiten:auf einemHausboot, per öffentlicher Fähre undmit einem Kanu. Alle Varianten haben ihre eigenen Reize.

Mit dem Hausboot durchdie Backwaters von Kerala

Die sicherlich stilvollste und bequemste Art des Reisens durch die Backwaters ist eine Tour mit Übernachtung auf einem sogenannten Kettuvallam, einer umgebauten Reisbarke.Mehrere Hundert dieser Hausbootesoll es allein nahe der StadtAlappuzha (auch Alleppey) geben.Manchesind sehr gut ausgestattet:mit klimatisiertenSchlafzimmern, gekühltem Weinschrank, Sonnendeck undzum Teil sogar mit Swimmingpool! Am unteren Ende der Preisskaladürfen Reisendekeinen Luxus erwarten. So soll es durchaus vorkommen, dass nachts Ratten über die Holzplankenhuschen.

Tagsüber fährt man über die Wasserstraßenundbesucht Dörfer.Zwischendurch serviert der mitreisendeKoch indische Spezialitäten. Abends wird das Boot am Ufer festgemacht.

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Wir entscheidenuns gegen dieHausboot-Variante. Zum einen ist sie relativ teuer: Die Preise für eine Tour mit Übernachtungbeginnen in der Hauptsaison beietwa 100Euro und sind nach oben hin offen. Zum anderen reichen uns ein paar Stunden auf dem Wasser.Denn die Kulisse ähnelt sich.Außerdem habenwir die Befürchtung, dass sichunsere dreieinhalbjährige TochterEmma an Bordlangweilen könnte. Mit den richtigen Leuten und abends in netter Runde kann so eine Tour auf dem Hausboot natürlich ein tolles Erlebnis sein!

Für dasÖkosystem stellen diesenvielen Schiffeallerdings eine Belastung dar. Immer mehr Öl gelangt ins Wasser, und der Motorenlärm stört die Vögel an ihren Nistplätzen.

Mit der öffentlichen Fähre durch die Backwaters

Mit Abstand am günstigstenlassen sich dieBackwatersmitöffentlichen Fährenbereisen. Dieseverbinden mehrmals täglichverschiedene Ortein der Region Kuttanad. Zu den bekanntesten Routen gehört die Ganztagsfahrt – mit vielen Touristen – vonAlappuzhanach Kollam.

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Wir fahren für zehn Rupien pro Person – umgerechnet 13 Cent – mit der öffentlichen Fähre in knapp drei Stunden von Alappuzhanach Kottayam. Anfangs legen wir alle paar Hundert Meter an, später dann nur nochanDörfern.Passagiere steigen zu. Die mitreisende indische Familie neben uns packt ihr Mittagessen aus und lässt es sich schmecken. Unsere Tochter Emma verschläft einen Großteil der Reise.

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Die Fahrtführt durch dichte tropische Vegetation und ermöglichtEinblicke ins ländliche Kerala.VieleGreifvögel und Kormorane sind zu sehen – und Palmen, Palmen, Palmen.Aufgrund derÜberdüngung der Felder wuchert es auch im Wasser. Deshalb kommen uns immer weniger Hausboote entgegen.Dieletzten zehn Kilometer bis nach Kottayam sind gar nicht mehr befahrbar. Der komplette Fluss ist zugewachsenmit Pflanzen. Darumnehmen wir eine Rikscha ins Stadtzentrum.

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Mit einem Kanu durch die Backwaters

Wieder einenanderen Eindruck von den Backwaters vermitteltdie Fahrt mit einem Kanu. Statt auf breiten Wasserstraßen gleitendie kleinen Boote gemächlich, umweltschonend und ohne Lärm durch schmale Kanäle, in die die motorisierten Schiffe gar nicht kommen.

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Wir unternehmenso einen Halbtagsausflug vonVarkalaaus. Für 1500 Rupien (knapp 20 Euro)fahren wir mit der Rikscha in 90 Minutennach Munroe Island (auch Monroe Island) in der Nähe der Stadt Kollam.Dort lassenwir uns für 1000 Rupien (gut 13 Euro) rund zweieinhalb Stunden mit einem Kanu durch die Gegend schippern. Die Tour erinnertein bisschen an denSpreewald oder ans Mekong-Delta. Wir fahren durch schmaleKanäle. Manchmal müssen wir uns bücken, wenn es unter kleinen Brücken durchgeht.Nur wenige andere Boote kreuzen unseren Weg.

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Im Wasser spiegeln sich Palmen. Wir sehen Adler, Kormoraneund viele andere Vögel. Manchmal stoppt der Bootsmann und führt uns in ein Dorf. Dort zeigt er uns Pfeffer-, Ingwer-, Nelken-, Ananas-undBananenpflanzen sowie Cashew- und Mandelbäume. Und wie aus Kokosfasern Seile hergestellt werden. Zwischendrin gibtes eine Kokosnuss für Emma und einen Chai für mich.Ein schöner Ausflug, auch für unsere Tochter!

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Organisatorisches für die Backwaters-Touren

Beliebteste Ausgangspunkte für Backwaters-Touren sind dieStädte Kochi (auch Cochin oderErnakulam), Alappuzha (Alleppey) und Kollam (Quilon). Aber im Grunde lassen sich diese Ausflüge überall in Kerala organisieren, häufig auch ohne Reisebüro.Das Angebot ist riesig. Deshalb ist es selbst in der Hauptsaison überhaupt kein Problem, Backwaters-Touren kurzfristig vor Ortzu buchen.

Wer während seiner Kerala-Reise so wenig wie möglich umziehen will, kann von Kochi aus unterschiedliche Backwaters-Tagestouren unternehmen, sowohl organisiert, als auch auf eigene Faust.Eine Möglichkeit wäre es, mit dem öffentlichen Bus in 90 Minutennach Alappuzha zu fahren, dort eine Fähre nach Kottayam zu nehmen (zweieinhalb bis drei Stunden) und anschließend von dort in zwei Stunden mit dem Bus wieder zurück nach Kochi zu fahren. Ein langer Tagesausflug, der keine fünf Euro pro Person kostet. Wer es bequemer mag, mietet sich dafür einTaxi. Reisebüros in Kochi organisierenTagestouren inklusive einigen Stunden auf einem Hausbootund einer Kanufahrt.

Tickets für die öffentlichen Fähren können nichtvorgebucht werden. Einfach 15 Minuten vor Abfahrt am Bootsanleger sein.

Wer länger in denBackwatersverweilen möchte, kannin einem der vielen Homestays und Öko-Resorts übernachten.Eine große Auswahl gibt es unter anderem bei Booking.com*.

Eine Backwaters-Tour lässtsich gutmit Strandurlaub kombinieren. Geeignete Strände dafür sind Varkala, derMarari Beach bei Alappuzha sowie derCherai Beach bei Kochi.

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Noch mehr Backwaters-Reiseberichte…

Noch mehr Reiseberichte über die Backwaters von Kerala gefällig? Auch andere Reiseblogger schildernihre Eindrücke. Lesenswert sind zum Beispiel:

Beste Reisezeit für Kerala

Dietrockenen Monate Oktober bis April gelten alsbeste Reisezeit. Klimatisch am angenehmsten dürften es zwischen Dezember und Februar sein.Bei unserem Aufenthalt EndeMärz ist es sehr schwül und heiß –tagsüber 35 Grad Celsius.

Auslandsreisekrankenversicherung

Wichtig!Unbedingt eine guteAuslandsreisekrankenversicherungabschließen, zum Beispiel vonTravelSecure*, dem Testsieger bei Stiftung Warentest. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.

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Reiseführer für Kerala

Die Auswahl an deutschsprachigen Reiseführern über Indien ist groß. UmfangreicheKapitel zu Kerala bietenunter anderem der „Lonely Planet Reiseführer Südindien und Kerala“* sowie der „Stefan Loose Reiseführer Indien, Der Süden“*.

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Text und Fotos: Heiko Meyer

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